Eine aufregende Zeit voller Vorfreude, in der die Tage und Stunden gezählt werden. Man könnte sich 24 Stunden pro Tag mit dem Thema Hund beschäftigen und hätte immer noch das Gefühl „etwas“ vergessen zu haben 😅
Equipment – Was braucht man zu Beginn wirklich?
Ein Halsband / Geschirr / Sicherheitsgeschirr, eine Leine / Schleppleine, 2 Näpfe für Futter und Wasser, ein Körbchen / Schlafstätte (vielleicht eine Schlafbox) und natürlich Futter 😋
Ein paar Spielzeuge und Kauartikel, damit der Neu-Einzug möglichst nicht die Tapete anknabbert, ggf. ein / mehrere Kindergitter vor Treppen oder um den Herd in der Küche zu sichern.
Ach halt, wenn ihr mit Auto unterwegs seid, noch eine sichere Möglichkeit für den Transport – Box, Anschnallgurt, etc. und wenn ihr im Winter einen Kurzhaar-Welpen bekommt vielleicht noch einen Mantel… Ja, die frieren sonst echt 😅
Alles andere findet sich mit der Zeit. Ihr glaubt gar nicht was sich so alles findet mit der Zeit… Unzählige Halsbänder / Geschirre / Leinen in verschiedenen Farben und Designs, gefühlt 35 Tausend Accessoires und Gadgets (sinnvoll oder nicht) und vieles mehr.
Also haltet es erst mal „knapp und sinnvoll“ – der Rest findet sich automatisch und schneller als man denkt 😁
Allgemeine Planung
Es ist immer sinnvoll deinen Hund an einem Wochenende (Fr.-So.) abzuholen.
Das Tagwerk der Woche ist getan, alle Einkäufe erledigt und man selbst fühlt sich zum Wochenende hin auch per se entspannter.
Meist legt auch Züchter / Tierheim / Pflegestelle einen Tag fest, so dass möglichst alle Geschwister am selben Tag geholt werden und es so für Welpen und Mutter leichter wird oder es stressfrei für alle in den Tagesablauf passt.
Optimal wäre es, wenn du dir die nächsten 1-2 Wochen (oder besser mehr) frei nehmen würdest, um den Einzug deines neuen Familienmitglieds so schön und entspannt wie möglich zu gestalten und zu genießen.
Ladet in den ersten Tagen nicht gleich Tante Erna, Onkel Herbert und Schwester Lisbeth ein. Auch nicht mit Kaffee und Kuchen und „nur mal kurz Welpe schauen“. Lasst klein Bello erst mal ankommen – bei euch zu Hause und mit euch. Für ihn ist alles neu und er weiß nicht, dass Tante Erna immer so laut lacht, Onkel Herbert grummelig tief spricht und Schwester Lisbeth sich mit quietschender Stimme über einen beugt.
Gebt eurem neuen Familienmitglied die Gelegenheit erstmal euch und sein neues Heim, vielleicht auch weitere tierische Mitbewohner, ausgiebig zu betrachten und zu beschnüffeln.
Und umgekehrt auch. „Beschnuffelt“ euch, lernt euch kennen und findet eine erste Bindung zueinander 😊
Es ist soweit – heute holt ihr euer neues Familienmitglied
Wie schon erwähnt, findet die Abholung am besten am Wochenende statt und wird oft vom Züchter oder Tierheim / Pflegestelle vorgegeben, damit möglichst auch die Hundemama / Alle nur einen stressigen und emotionalen Tag hat / haben.
Im besten Fall habt ihr bei eurem vorherigen Besuch schon alles mit Züchter / Tierheim / Pflegestelle besprochen und geregelt und es braucht nur noch eine kleine Unterschrift als „Administratives“.
In der Regel bekommt ihr für die nächsten Tage das gewohnte Futter mit und vielleicht noch ein „Schnuffeltuch“ oder Spielzeug, das nach Mama / gewohnter Umgebung riecht.
Die Aufregung ist auf allen Seiten groß, deshalb versucht die Trennung vom „alten Heim“ so kurz (und schmerzlos) wie möglich zu gestalten.
Denkt dran, dass euer Vierbeiner mit euch in ein schönes neues zu Hause zieht und ihn ein liebevolles und aufregendes Leben erwartet 🥰
Die Autofahrt nach Hause
Je nachdem wie lange ihr fahrt, könnt ihr die Liste (in der Menge) verlängern oder verkürzen…
Um für Eventualitäten gerüstet zu sein, empfehlen wir euch:
- Zewa, um ggf. Spucke, Erbrochenes oder Output klein / groß aufzufangen bzw. zu beseitigen
- Eine Mülltüte, um das oben genannte ggf. sammeln zu können
- Eine Decke / Handtuch, auf dem der / die Kleine liegt (auf unserem Schoß oder neben uns)
- Wasser plus Napf bzw. Hundetrinkflasche (je nach Fahrtlänge nicht zwingend)
- Halsband / Geschirr und Leine zum zwischendurch lösen lassen
Auch wenn ihr schon eine Autobox / Anschnallgurt habt, holt den Knirps besser zu zweit ab und der Beifahrer nimmt ihn auf den Schoß. So gebt ihr ihm von Beginn an ein Gefühl von Geborgenheit und merkt schneller, wenn er unruhig wird und sich lösen muss.
Bitte keine heiklen Brems- / Fahrmanöver auf der Straße – wenn die nächste Ausfahrt / Haltemöglichkeit „zu spät“ kommt, dann ist das eben so 😅
Zu Hause angekommen 🥳
Den Neuankömmling nochmal draußen sich lösen lassen und dann auf zur Erkundungstour durchs neue zu Hause. Man möchte dem Knirps ja zeigen wo er jetzt zu Hause ist.
Lasst euch allen Zeit zum Ankommen – weniger Programmzeit ist hier besser als mehr 😉
Zeigt ihm wo Wasser- / Futternapf steht, sein Spielzeug und seinen Ruhe- / Schlafplatz, lasst ihn sich nochmal draußen lösen und dann dürft ihr euch alle mal zurücklehnen und zur Ruhe kommen 😴
Wenn ihr weitere tierische Mitbewohner habt, schaut ans Ende auf unser Special.
Der weitere Tag
Wenn ihr mittags / nachmittags zu Hause angekommen seid, bleiben euch noch ein paar Stunden, bevor es ins Bett geht 😊
Die erste Aufregung nach der Abholung hat sich gelegt, ihr habt euch ein wenig zurückgelehnt – jetzt freut ihr euch auf gemeinsames Programm 🥳 Die wichtige Botschaft: Weniger ist mehr 😉 Was sich anbietet, sind kurze Sessions aus Spiel / Knuddeln, dann kurz raus für Geschäfte und dann wieder zurücklehnen – das Erlebte will verarbeitet werden 😉
Als Faustregel bietet es sich für die ersten Tage an, 5-10 Min gemeinsam Spaß / Knuddeln / Entdecken, dann 5-10 min lösen und ein paar Schritte in Garten oder Viertel und dann wieder Pause.
Versucht indoor euren Tag so alltäglich zu gestalten wie möglich und ignoriert den Kleinen auch mal, wenn er neugierig schaut, was ihr in der Küche treibt oder er euch auf die Toilette folgt. So lernt er, dass er auch bei Geräuschen, Gerüchen, etc. weiter schlafen / ruhen kann. Ihr werdet es in Zukunft genießen, wenn ihr ohne bettelnden Hund das Abendessen vorbereiten könnt 😇
Für ein kleines gemeinsames Nickerchen ist bestimmt trotzdem Zeit… Und kleiner Tipp: Wenn es möglich ist, lasst die Schuhe an, denn wenn der Knirps sich meldet, ist es meist dringend und muss schnell gehen 😂
Irgendwann ist der schönste Tag zu Ende und es ist Schlafenszeit
Das Motto hier und in allen Situationen: „Was Hund später nicht darf, darf Hündchen auch nicht“. Und der Knirps sollte natürlich auf keinen Fall alleine schlafen müssen. Wenn sein Schlafplatz also z.B. im Wohnzimmer sein soll, dann richtet ihm sein Bettchen und packt euch selbst auf die Couch – optimal mit einer Hand runter zu ihm für mehr Geborgenheit. Das Gleiche natürlich für´s Schlafzimmer. Oder ihr baut euch ein Nachtlager auf dem Küchenboden, im Flur, etc. Wenn er dann unruhig wird, geht´s kurz raus zum Lösen und wieder ins „Bett“ 😉 Auch wenn die Versuchung groß ist, versucht nachts nicht zu spielen oder zu füttern. All zu schnell verbindet der Knirps „Ich melde mich, wenn mir langweilig ist und dann gibt´s Spiel, Spaß und Spannung“ 😅
Euer zweiter gemeinsamer Tag
Läuft optimaler Weise mehr oder weniger gleich – hier und da kurze Sessions, Beinchen heben, zurücklehnen, gemampft wird 3-4 Mal pro Tag in kleinen Portionen, nach jedem Fressen, Schlafen, Spielen, etc. kurz zum Lösen. Dabei immer loben, wenn´s die richtige Stelle ist und nicht schimpfen, wenn´s mal daneben geht. Tragt euren Welpen zu der geeigneten Stelle, meistens machen sie direkt nach dem Absetzen – auf dem Arm passiert so gut wie nie ein Malheur 😁 „Größere“ Gassigänge (mehr als der Lösegang), der erste Besuch oder der erste Zoobesuch dürfen gerne erst ein paar Tage warten. Gebt euch Zeit, lernt euch kennen, knüpft die ersten Beziehungsbande. 🥰
Special Thema, weitere tierische Mitbewohner
Wenn weitere tierische Mitbewohner euer Leben teilen (Hund, Katze, Hamster, Pferd, Hühner, etc.), müsst ihr sie nicht gleich am ersten Tag bekannt machen, wenn sie nicht mit euch IM Haus leben 😉
Mitbewohner wie Katzen, sollten gesicherte Rückzugsbereiche haben, an / in die euer neuestes Mitglied nicht ran kommt. Ähnlich gilt es für Kleintiere wie Hamster, Hasen, Meerschweinchen, Exoten und Co. Lasst allen etwas Zeit sich mit Abstand und langsam zu sehen, zu riechen und sich kennen zu lernen. Bei weiteren hündischen Mitbewohnern ist es i.d.R. ratsam, beide außerhalb des eigenen Territoriums bekannt zu machen und angeleint ein paar gemeinsame Schritte zu gehen, bevor es ins Haus / Garten geht. Nicht alle Hunde sind gleich erfreut, von nun an eure Aufmerksamkeit zu teilen und Welpenschutz gibt es nicht bzw. nur im miteinander aufgewachsenen Familienrudel. Im Normalfall stellen die Älteren gerne erstmal Regeln für den Neuzugang auf, sind erstmal zurückhaltend und sogar abweisend, werden aber nach kurzer Zeit auftauen und sich anfreunden. Alter, Geschlecht, Rasse und Charakter spielen dabei eine Rolle und wenn ihr euch unsicher seid, meldet euch gerne – auch gerne vor dem Einzug.
Fazit
Eure ersten gemeinsamen Schritte als Team sind so spannend und aufregend 🤩
Denkt für die erste Zeit an „weniger ist mehr“, genießt euer Kennenlernen und vergesst nicht die Fotos – sie werden so schnell groß 🥰
Egal welche Herausforderungen und Abenteuer ihr meistern wollt – wir sind für euch da und begleiten euch auf eurer Reise.
Von Anfang an.