Auf in die Praxis 🥳 Wir starten mit Rückruf, Nein, Pfote + Belohnung & Equipment

16. Mai, 2021 | Welpenreise

Über die letzten Wochen haben wir uns angeschaut, welcher Hund euer Teampartner werden soll, wie Vorbereitung, Abholung und die ersten Tage aussehen. Wir haben die ersten Grundbausteine besprochen, gesehen wie facettenreich das wunderbare Leben mit Hund sein kann und euch Hintergrundwissen zur Natur des Hundes gegeben.

Jetzt geht es in die Praxis 🤩

Von Grundkommandos, über Alltag, Arbeiten und Wohnen bis hin zu Spaß, Freizeitgestaltung, Hobbies und Urlaub erwarten euch über die nächsten Wochen direkte Anleitungen zum Nachmachen und Ausprobieren, viele Infos drumherum und on top Tipps zum passenden Equipment.

Heute starten wir mit dem ersten Teil Grundkommandos, dem ersten Trick, plus passendem Equipment und Futterbelohnung.

Die Grundkommandos

DOGULENT - LIVE · EXPLORE · TOGETHER - Welpenreise - Grundkommandos

Neben Themenfeldern zu Alltag, Arbeit und Freizeit gibt es wichtige Grund-Kommandos, die jeder Mensch möchte und jeder Hund beherrschen sollte, um entspannt im Leben unterwegs zu sein:

Die Grundkommandos sind:

  • „Zu mir“ / Rückruf
  • „Nein“
  • „Fuß“ / Leinenführung
  • „Pause“
  • „Sitz“
  • „Platz“
  • „Bleib“

Und davon nochmal die Wichtigsten sind Rückruf, Leinenführung, Nein und Pause 😇 Es gibt natürlich noch viele mehr – aber Keine sind so wichtig wie diese 4. Ein Sitz ist schön und noch schöner und sehr praktisch, wenn Sitz in jeder Lebenslage funktioniert, aber wenn mein Hund „auf und davon ist“ und nicht auf mein Rufen zurück kommt, sobald es heißt „Leine los“, dann habe ich ein echtes Problem oder mache mir damit zumindest keine Freunde 🙈

In diesem Blog-Artikel schauen wir uns von den Grundkommandos Rückruf und Nein genauer an. Im nächsten Blog gibt´s dann Leinenführung und Pause.

Der Rückruf

Der grundsätzliche Sinn hinter diesem Grund-Kommando ist klar. Dein Hund darf frei laufen, die (nahe) Umgebung erkunden, in seinem Tempo unterwegs sein (Schritt, Trab, Galopp), mit dir spielen und mit anderen Hunden herum tollen und so vieles mehr – ja, wenn er auf dein „Komm“ auch wirklich zu dir kommt. Denn wenn er das nicht tut, kann es mitunter für ihn oder für andere Tiere oder Menschen echt gefährlich werden.

Wie bringst du jetzt aber deinem Welpen bei, zu dir zu kommen, wenn du ihn rufst? Es gibt viele Methoden – viele Gute, einige Schlechte und ein paar absolute No-Gos. Wir zeigen euch hier den bewährtesten Weg. In individuellen Einzel- oder Sonderfällen haben wir für euch natürlich Plan B – X parat, denn jeder Hund und jeder Mensch ist individuell 😇

Anleitung Rückruf mit deinem Welpen

  • Dein Welpe ist an der Schleppleine (am Geschirr)
  • Er entfernt sich von dir, um etwas zu erkunden
  • Du machst ihn durch Geräusche und Bewegung aufmerksam und lockst ihn damit zu dir
  • Kommt er in deine Richtung, animierst du ihn positiv weiter mit Geräuschen und Bewegung
  • Sobald er bei dir ist, passieren jetzt 3 Dinge parallel:
    • Du sagst dein Rückruf Signal (z.B. „zu mir“)
    • Du hältst ihn am Geschirr bei dir
    • Du gibst ihm eine / mehrere richtig gute Futterbelohnung(en)
  • Dann gibst Du ihn mit einem Signal wie „Lauf“ o.ä. wieder „frei“

Das Ganze baut ihr am besten auf all euren Runden ein, so dass sich sowohl bei deinem Hund als auch bei Dir eine echte Routine bildet und sich der Rückruf kontinuierlich festigt. Dabei wird es natürlich auch mal vorkommen, dass dein Welpe nicht so mitspielt. Also stellt sich die Frage, wie das möglichst selten passiert und was tun falls doch:

  • Je weniger Erfolg dein Welpe mit dem „Nicht-Kommen“ hat, desto besser
  • Schleppleine (am Geschirr) zur Absicherung zu Beginn, dass dein Vierbeiner keinen Erfolg mit „Nicht-Kommen“ hat
  • Dein Rückruf-Signal kommt (auch später) nur einmal
  • Dein Rückruf ist verbindlich (vorher überlegen, ob du es „durchziehen“ möchtest oder nicht, nach dem Rückruf zu sagen „Na gut, da war jetzt halt xy“ lernt dein Welpe nur, dass wir Menschen es nicht immer „ernst“ meinen mit dem Rückruf)
  • Der Rückruf wird immer belohnt (angepasst an Alter, Könnens-Stand, Ablenkung, …)
  • Ablenkung langsam steigern und entsprechend belohnen
  • Zu Beginn nicht rufen, wenn du dir sowieso sicher bist, dass er nicht kommt / kommen kann
  • Ignorieren des Rückrufs hat „Konsequenzen“
    • Du sprichst ihn nochmal „intensiver“ an (kein Rückruf-Kommando)
    • Du „angelst“ ihn mit der Schleppleine zu dir
    • Du gibst Unmutsgeräusche in seine Richtung von dir und läufst auf ihn zu
  • Sobald er wieder in deine Richtung kommt und / oder auf dich reagiert, bist du sofort wieder positiv / bestätigend und reagierst, als wenn er direkt gekommen wäre

Das Nein

Unsere Hunde merken zwar schnell, dass unser „Nein“ einen gewissen Unmut mit sich zieht, trotzdem ist es eine „Vokabel“ für den Hund, die er lernen muss, um den eigentlichen Sinn dahinter zu verstehen. Die Definition von „Nein“ ist: „Hör auf mit dem was du gerade tust oder lass das, was du im Begriff bist tun zu wollen.“ Wenn wir das immer im Kopf haben, können wir unseren Hunden die Vokabel wie folgt beibringen:

Anleitung Nein mit deinem Welpen

  • Du nimmst ein Leckerlie in die Hand
  • Hältst die geöffnete Hand mit dem Leckerlie deinem Welpen hin
  • Sobald er Anzeichen macht, das Leckerlie nehmen zu wollen, schließt du die Hand und du sagst „Nein“
  • Nimmt sich dein Welpe daraufhin zurück, bestätigst du ihn mit Lob und aus der anderen Hand bekommt er dafür ein Leckerchen mit „Nimm“ (oder ähnliche Kommandos für Freigabe Fressen)
    • Am Anfang brauchst du vielleicht / wahrscheinlich etwas Geduld, da dein Welpe austestet, wie er doch an das Leckerlie kommt
  • In der weiteren Steigerung geht auch mal die „Nein“-Hand auf und du sagst dein „Nimm“ Signal, damit er es fressen darf
  • Hat dein Welpe das verstanden, erhöhst du die Schwierigkeit
    • Du legst das Leckerlie vor dir auf den Boden
    • Du lässt die Hand länger auf
    • Dir fällt etwas runter
    • Du machst die Übung mit Spielzeug, Socken, verschiedenen Lebensmitteln, …
    • … es gibt noch so viele weitere Steigerungen
  • Wichtig ist, dass du bei jedem „Nein“, egal ob drinnen oder draußen, deinen Welpen lobst, wenn er es lässt
    • Muss nicht jedes Mal Futter sein
    • Angepasst an die Schwierigkeit der Situation aber auch mal mehr / höhere Belohnung (Futter)
      • Z.B. Wenn er nicht weiter der Taube, dem Eichhörnchen oder dem Jogger nach rennen will
  • Über die Zeit lernt so dein Welpe immer mehr, dass es sich lohnt auf „Nein“ etwas sein zu lassen
  • Und sollte dein Welpe ein spezieller Schlawiner sein, sprich uns einfach an – wir haben da noch Plan B-X 😉

Wenn ihr auf diesem Weg Rückruf und Nein direkt von Beginn an kontinuierlich übt, werdet ihr schnell die ersten Erfolge einfahren und seid damit schon bei zwei wirklich elementaren Grundkommandos auf einem richtig guten Weg 🥳 Jetzt besteht das Leben aber natürlich nicht nur aus „Arbeit“ – also legen wir los mit…

Pfote – der erste Trick mit deinem Welpen

Ein beliebter Trick bei Hund und Mensch ist das Pfote geben. Bei „Pfote“ legt der Hund seine Pfote auf die flach ausgestreckte Hand des Menschen. Hunde verstehen diesen Trick sehr schnell und er ist so vielfältig erweiterbar. Pfote links und rechts, High Five, Pfote auf Entfernung als Winken, Pfote nur auf Stimme oder Fuß- statt Handzeichen und und und. Das Schöne ist, dass der Trick so nicht langweilig wird und den Hund geistig fordert und beschäftigt, wenn er mitdenken muss 🤩

Anleitung Pfote mit deinem Welpen

DOGULENT - LIVE · EXPLORE · TOGETHER - Welpenreise - Pfote und Belohnung
  • Überlegt euch welches Wort und welches Handzeichen ihr für „Pfote“ möchtet
    • Ein Wort / Handzeichen für linke Pfote und Eins für rechte Pfote
    • Wenn ihr erweitert, kommen später noch mehr Wörter dazu (High Five, Winken, …)
  • Du nimmst ein Leckerlie in die Hand, so dass dein Welpe sieht, dass Du etwas hast
  • Du schließt die Hand und hältst sie deinem Welpen hin (so wie später auch euer Signal für „Pfote“ aussehen soll)
  • Um an das Leckerlie zu kommen, wird jetzt dein Hund probieren, wie er da dran kommt
    • An deiner Hand schlecken
    • Sich hinsetzen
    • Bellen
  • Und irgendwann wird er versuchen, mit der Pfote daran zu kommen
  • Das ist der Moment, in dem du das Kommando „Pfote“ sagst, ihn lobst und er das Leckerlie bekommt
    • Wer mag kann auch mit Markerwort oder Klicker bestätigen
  • Im weiteren Verlauf wird das Leckerlie nicht mehr in die Hand genommen, die Du ihm hin hältst, sondern Du hältst ihm nur die Hand hin, sagst „Pfote“ und belohnst / bestätigst ihn aus der anderen Hand

Das bringt uns auch direkt zum nächsten Thema…

Passende Belohnungen für deinen Welpen – Leckerlies

Es gibt unzählige Möglichkeiten, deinen Welpen zu belohnen. Mit „Futter“ zu belohnen ist für viele Hunde eine passende Belohnung. Jeder Hund hat seine Favoriten. Solange dein Hund es verträgt und es nicht schädlich ist, solltest Du nur darauf achten, dass ihr die Kalorien in die Tages-Bedarfsmenge mit ein rechnet 😉 Ihr könnt auch einen Teil des Trockenfutters zur Belohnung verwenden oder eine Sorte Trockenfutter als Leckerlie und eine Andere in den Napf. Ein kleiner aber effektiver Trick ist, verschiedene Belohnungsmittel in einem Beutel zu mischen. So nimmt z.B. auch das Trockenfutter den Geruch der Käsehäppchen an und steigt damit automatisch in der Favoritenliste deines Welpen. Es gibt auch individuell befüllbare Futtertuben, die man einfach in der Spülmaschine waschen kann.

Grundsätzliches

  • Gesamt-Kalorien beachten
  • Lieber kleinere Stückchen und dafür mehr
  • Belohnung an die Schwierigkeit anpassen
    • Für ein „schnödes“ Sitz muss es nicht jedes Mal ein Käsebröckchen oder die Leberwurst sein
    • Für Rückruf unter (hoher) Ablenkung gibt es gerne auch 5 Käsestückchen und ein Spritzer aus der Leberwurst-Tube
  • Belohnungen mischen
  • Auf Verträglichkeit achten

Und wohin mit den Leckerlies 🤔

Leckerlie-Beutel

So ein Beutel hält deine Hosen- und Jackentaschen sauber. Es gibt sie in unzähligen Varianten und Größen. Abwischbare / waschbare „Innen-beutel, die du im Winter in die Jackentasche stecken kannst und im Sommer in eine Umhängetasche packen, haben sich bewährt. So kannst du jederzeit schnell belohnen, ohne lange kramen zu müssen. Probiert einfach aus, welches Handling für euch das Beste ist.

Damit kommen wir zum letzten Thema für heute…

Schleppleine und Geschirr für den Rückruf

Schleppleine

Vor allem um den Rückruf zu üben ist die Schleppleine das beste Mittel der Wahl. Ja, sie wird dreckig, ja das Handling will geübt werden und ja, man muss aufpassen, dass sie sich nicht verheddert und niemanden verletzt. Aber das Wichtigste ist, dass dein Welpe lernt, auf Rückruf zu kommen und keinen Erfolg mit „Nicht-Kommen“ hat. Und darüber hinaus, dass er einen weiteren Radius hat, um Dinge und Umgebung fast „frei“ zu erkunden, dass du deinen Hund jederzeit unter Kontrolle hast und er von Anfang an lernt in deiner Nähe zu bleiben. Hinzu kommt, dass es in Gegenden mit Leinenpflicht deinem Hund trotzdem eine gewisse Freiheit bietet – in jedem Alter und Könnensstand.

Material und Länge der Schleppleine

DOGULENT - LIVE · EXPLORE · TOGETHER - Welpenreise - Geschirr Schleppleine Leckerliebeutel

Es gibt Schleppleinen in den unterschiedlichsten Materialien:

  • Biothane
  • Leder
  • Seil / Tau
  • Gummiert
  • Gurtband

Alle haben verschiedene Vor- und Nachteile. Z.B. ist Biothane recht pflegeleicht, saugt sich nicht mit Wasser voll, kann aber bei nassem Wetter leicht rutschig zu halten sein. Am besten nimmst du die verschiedenen Materialien mal in die Hand, lässt einen Menschen am anderen Ende ziehen und merkst so schnell, welche Leine für euch passt.

Länge

10 Meter sind optimal. Diese Länge kommt am besten an den späteren „frei“ Modus ran und gibt euch beiden die meisten Freiheiten. Solltest du allerdings einen Hund über ca. 20kg haben, der noch keine Schleppleine gewöhnt ist, dann startet besser mit 5 Metern und erweitert dann Schritt für Schritt. Denn Masse mal Beschleunigung und „abruptem“ Ende der Schleppleine legt dich sonst ganz schnell mal auf die Nase und das tut richtig weh 🙈

Geschirr

Um Schäden und Verletzungen weitgehend zu vermeiden, sollte eine Schleppleine immer nur am Geschirr befestigt werden. Das Geschirr sollte dem Körperbau des Hundes angepasst sein und ihn nicht in der Bewegung einschränken (Besonders sogenannte „Norwegergeschirre“, worunter auch K9 zählt, schränken in der Regel die Bewegung des Hundes ein und sind daher nicht geeignet). Bei „Ausbruchskünstlern“ oder ängstlichen Hunden bietet ein sogenanntes „Sicherheitsgeschirr“ die beste Möglichkeit. Gerne beraten wir euch – aus Trainer- und physiotherapeutischer Sicht – zum passenden Geschirr.

Das bringt uns zum…

Fazit

Die Grundkommandos sind für euer gemeinsames Leben einfach elementar. Mit Rückruf und Nein startet ihr direkt mit zwei der vier Wichtigsten. Feiert hier eure Erfolge und spürt, wie eure Runden immer sicherer und harmonischer werden. Dazu könnt ihr Pfote – von Basic bis High-Ten – als ersten Trick für mehr Spaß aufbauen. Und mit dem passend gewählten Equipment inkl. Belohnungen, stellt ihr sicher, dass dabei nichts auf die Gesundheit geht und euer Trainingsfortschritt optimal unterstützt wird.

Und wo immer wir dich und deinen Hund auf eurer Reise zu eurem individuellen Live · Explore · Together begleiten können, sind wir natürlich sehr gerne für euch da 😃

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