Ihr seid gut gelandet, habt die ersten 1-2 Tage miteinander erlebt (siehe letzte Blog-Posts) – jetzt geht´s daran, euren ersten soliden Grundstein für euer gemeinsames Leben zu legen, die ersten spannenden gemeinsamen Abenteuer zu erleben und mal zu schauen, was so Leckeres auf die Speisekarte kommt 😃

Der erste gemeinsame Grundstein

Das Fundament für euer gesamtes gemeinsames Leben als Team ist immer die Beziehung, die dein Hund und Du zueinander habt – und wie´s so ist im Leben: Eine Beziehung zwischen Lebewesen wächst mit der Zeit, wird immer stärker, je mehr man miteinander erlebt und irgendwann versteht ihr euch blind.

Wie also könnt ihr den ersten Grundstein für euer gemeinsames Fundament – eure Beziehung zueinander – legen? Indem ihr gezielt durch Dick und Dünn geht – oder konkret gesagt: Gemeinsam Spaß & Abenteuer habt, Nähe zueinander erlebt und aber auch den „Ernst des Lebens“ bewusst angeht. Starten wir mit dem Halligalli-Part…

Der Spaß im Grundstein – Gemeinsames Spiel und Nähe

Oh, wie schön ist es, wenn dein Hund und Du mit strahlenden Gesichtern zusammen Spaß habt 🤩 Da wird gerannt, gezergelt, über den Boden gekugelt und sich gegenseitig abgeschleckt 🥳

Für den Anfang bietet es sich dabei an, dass Du „körpernah“ mit deinem Hund spielst. Das heißt zum Beispiel, der Ball fliegt nicht zu weit – sonst findet der Spaß für deinen Hund ja weit weg von Dir statt. Wirf lieber kurz oder gar nicht und macht ein lustiges Renn- oder Suchspiel. Lass ihn warten, während Du Leckerlies / Spielzeug versteckst und sucht dann gemeinsam die „versteckten Schätze“. Auch Tricks, wie z.B. Pfote links / rechts, machen Spaß, fördern die Bindung und beschäftigen sinnvoll.

Der „Ernst“ im Grundstein – die Beißhemmung

Unsere Hunde haben leider keine angeborene Beißhemmung. Welpen üben sich an Hunde-Geschwistern, Mama, Onkels, etc. und lernen damit, wie fest sie „zubeißen“ dürfen, ohne dass das Gegenüber das Spiel beendet oder schimpft. Jetzt sind diese kleinen Welpenzähnchen verdammt spitz und unsere Haut nicht durch ein Fell geschützt. Das bedeutet die Welpen müssen eben bei uns nochmal dazu lernen, wann es uns weh tut und dass man das nicht tut. 😅

Die gängigsten Möglichkeiten, damit dein Knirps das lernt, sind Wegdrehen, Weggehen, ein lauteres „Au“ oder eine Kombi daraus. Also immer wenn die Welpenzähnchen in der Kleidung hängen oder uns weh getan haben, ist Spiel, Spaß und Aufmerksamkeit vorbei. Und da das ja genau das ist, was dein Welpe möchte, wird er lernen vorsichtiger zu sein. Du bist aber natürlich nicht nachtragend und ein paar Minuten später probiert ihr es einfach wieder 🥰

Der „Ernst“ im Grundstein – das „Nein“

Dein Hund kennt die Do´s und Dont´s, die Du dir in eurem gemeinsamen Leben als Team wünschst noch nicht und muß sie erst lernen – genau wie die Bedeutung des Wortes „Nein“. Es ist also ganz normal, dass wir als Mensch in der Anfangszeit das Gefühl haben, dass unser Hund sehr oft „Nein“ hört und manchmal bekommt man deshalb ein schlechtes Gewissen. Brauchst Du nicht zu haben. Es ist ganz normal und wäre fast seltsam, wenn ihr kaum „Nein“ benutzen solltet 😅

Unsere Hunde begreifen sehr schnell und verstehen sehr bald, dass „Nein“ immer bedeutet „Hör auf mit dem was du tust oder denk erst gar nicht daran, das zu tun, was du vor hast“. Die Klassiker sind, „Nein, die Couch wird nicht gefressen“, „Nein, die Vögel werden nicht gejagt“, „Nein, Du springst den Besuch nicht an“ und die Liste wird recht schnell recht lang 😜

Mit diesen drei Dingen – Spiel / Nähe, Beißhemmung und Nein – legen dein Hund und Du einen soliden ersten Grundstein für eure Beziehung – und das mit Spaß und Freude 😃

Die ersten gemeinsamen Abenteuer

Da draußen ist eine ganze Welt voller Abenteuer und ihr könnt es kaum erwarten, die alle gemeinsam zu entdecken und zu erleben. Aber wie fängt man das jetzt am besten an? Am einfachsten teilt ihr für den Anfang auf in Abenteuer im direkten Umfeld und Abenteuer im mittleren und weiteren Umfeld.

Entdeckt und erlebt gemeinsam euer Viertel

In eurem Viertel seid ihr so ziemlich jeden Tag zusammen unterwegs und auch da gibt es viel zu entdecken – also los geht´s. Die Müllabfuhr die krachend die Tonnen einsammelt, die Kinder die lärmend mit ihren Tretrollern über den Gehweg fetzen, der weggeworfene Döner an dem sich die Vögel zu schaffen machen – die Möglichkeiten sind endlos und immer spannend, da sie für deinen Knirps ja alle komplett neu sind und für dich vollkommen neu ist, wie dein Knirps damit umgeht und Du ihm die Dinge zeigst 😃

Erkundet gemeinsam die nähere und weitere Umgebung

Mit eurem Viertel wird euch also schonmal nicht langweilig – darüber hinaus wartet aber noch ganz München mit Isar, Englischem Garten, Biergärten, … – und hinter der Stadtgrenze die Seen und Berge – und irgendwo dahinter das Meer auf euch 🥳 Jetzt hat Kolumbus natürlich nicht bei seiner ersten Fahrt Amerika entdeckt und Reinhold Messner ist nicht direkt auf den Mount Everest gekraxelt. Entsprechend sucht ihr euch am besten für den Anfang auch „gut verdauliche“ Abenteuer, die optimal zu eurem individuellen Tempo als Team passen. Die Liste wird auch hier recht schnell recht lang werden und ihr werdet vor Vorfreude fast platzen, wenn ihr dazu eure Gedanken schweifen lasst 🤩

Damit sind wir auch schon bei der Frage „Wie viel auf einmal ist denn optimal?“

Die 5-Minuten-Regel

Sie kann ein guter Anhaltspunkt sein, sollte aber individuell gesehen werden.

Die „Regel“ besagt, dass pro Lebensmonat 5 Minuten am Stück mit dem Welpen gelaufen werden sollte.

Der grundsätzliche Sinn dahinter, besteht auf Grund der unfertigen Ausbildung von Knochen, Gelenken und der offenen Wachstumsfugen. Um bis ins hohe Alter fit zu sein, bedarf es angemessener Belastung des Bewegungsapparats.

Wenn ihr beobachtet, dass sich euer Hund vermehrt hinlegt / hinsetzt, gähnt oder sich über die Schnauze leckt, dann sind das klassische Anzeichen für „Überforderung“.

Bevor ihr jetzt aber in Trauer ausbrecht, weil ihr damit ja „nur ganze kurze Abenteuer“ erleben könnt – hier gibt es zwei einfache Mittel: Ihr fahrt einfach dorthin, wo ihr euer Abenteuer erleben möchtet (Auto, Fahrradanhänger, Lastenrad – nicht ÖPNV, da das natürlich auch sehr aufregend ist) und ihr macht vor Ort immer wieder ausreichend Pausen, um die Akkus nachzuladen 😉

So wird dein Hund zu einem umwelt-sicheren Teampartner, der sich darauf freut, mit Dir jeden Tag auf´s Neue die Welt zu entdecken 🤩 Und da die ganzen spannenden Abenteuer hungrig machen, führt uns das zum dritten Teil unseres Blog-Artikels…

Die Speisekarte bitte

Wenn Du dein neues Team-Mitglied abholst, bekommt ihr i.d.R. Futter für die ersten Tage mit. Falls ihr dann gerne etwas anderes füttern möchtet, gestaltet ihr die Futterumstellung am besten langsam und schrittweise, damit sich der Kleine daran gewöhnen kann.

Ob Trockenfutter, Nass, Barf oder Gekocht, – die Meinungen und Ansichten gehen da oft weit auseinander. Alle Fütterungsarten sind (richtig umgesetzt) passend, wenn sie zu euch und eurem Hund passen. Zeit, Wissens-Stand und Aufbewahrungs-Möglichkeiten sind bei der Umsetzung ebenso zu beachten wie eine bedarfsgerechte Fütterung – gerade bei Welpen. Bei Barf oder Kochen ist es wichtig, sich beraten zu lassen, damit alle nötigen Nährstoffe enthalten sind. Die Berechnung muss altersentsprechend angepasst werden und bedarf i.d.R. mehr Zeit und Aufwand.

Bei Trocken- und Nassfutter gibt euch die Deklaration „Alleinfuttermittel“ eine gute Basis, denn hier wurden alle benötigten Nährstoffe, Vitamine, etc. berechnet / ergänzt und decken damit i.d.R. alles ab, was euer Hund braucht. Lasst euch nicht von „Zusatzstoffen“ oder „Getreide“ verrückt machen – zwei der größten Vorurteile momentan. Die Inhaltsstoffe von Futtern sind am Anfang oft schwer durchschaubar und machen es mitunter schwer „gutes“ von „schlechtem“ Futter zu unterscheiden. Solltet ihr euch unsicher sein, sind Fachmann- / frau oft die besseren Ansprechpartner als die Verkäufer in der Filiale einer „Zoo-Kette“ 😉

Grundsätzlich könnt ihr von der Fütterungsempfehlung (Menge) auf der Packung ca. 10% abziehen und die Gesamtmenge auf 3-4 Mahlzeiten pro Tag aufteilen, denn ein schlank gewachsener Welpe entwickelt stabilere Knochen, Gelenke, etc. Je besser die „Grundlagen“ fürs Wachstum sind, desto wahrscheinlicher bleibt euer Hund auch bis ins hohe Alter fit und weniger anfällig.

Was gerne mal „vergessen“ wird: Leckerlies und Kauartikel sollten von der Tagesmenge abgezogen werden, sonst werden es schnell zu viele Kalorien 😉 Füttert gerne einen Teil des Trockenfutters draußen als Belohnung, kombiniert mit „Special-Keksen“ (gekauft oder selbst zusammengestellt wie kleingeschnittener Käse, etc.). Als Kauartikel eignen sich „kalorienarme“ Dinge, wie getrocknete Lunge, Pansen, Kopfhaut, … – z.B. Schweineohren sind sehr kalorienreich 🙈

Auf Grund der Verletzungsgefahr sollten Knochen (wenn überhaupt) nur roh gefüttert und der Knirps beim Fressen beobachtet werden. Knochenkot, Splitter in Maul / Darm oder mehr können die Freude ganz schnell trüben.

Und last but not least – alle für Hunde giftigen Dinge (bestimmte Lebensmittel, Pflanzen, Haushaltsreiniger, etc.) sind natürlich außerhalb der Reichweite der neugierigen Hundeschnauze am besten aufgehoben 😇

Als Klassiker sind hier zu nennen: Schokolade, Zwiebel / Zwiebelgewächse, Weintrauben, Osterglocken, Weihnachtsstern, Efeu und „relativ neu“ Zuckerersatzmittel wie vor allem Birkenzucker (Xylit), die sich in Kuchen aber auch Kaugummis und Bon Bons befinden und sehr schnell zu lebensbedrohlichen Zuständen führen können.

Mit diesen Punkten habt ihr Möglichkeiten über Möglichkeiten, euch eine leckere und ausgewogene Speisekarte zusammen zu stellen 😋

Und damit kommen wir für heute zu unserem…

Fazit

Spring gemeinsam mit deinem Hund mit allen vier Pfoten voraus in euer gemeinsames Leben als Team – erlebt Spiel und Nähe, packt den „Ernst des Lebens“ bei den Hörnern, genießt eure ersten Abenteuer und gönnt euch eine richtig gute Speisekarte 🥳

Und falls ihr euch dabei professionelle Unterstützung und Begleitung wünscht, sind wir bei allen Themen für euch da.

Von Anfang an und über eure gesamte Reise.