Servus und herzlich willkommen zu diesem Blog-Artikel:
Gedanken vor dem Welpen-Einzug und konkret zu Lebenssituation, Rasse/Charakter, Geschlecht, Alter, Herkunft.
Wir könnten ganze Bücher füllen – wichtig ist uns hier, euch einen Einblick zu geben.
Am Anfang steht der Gedanke für einen Hund
Vielleicht habt ihr eure Traumrasse und euren Traumpartner schon per Zufall oder Glück gefunden und es passt einfach wie Poppes auf Eimer. Vielleicht seid ihr aber auch noch unentschlossen.
Die wichtigen Fragen zu Beginn sind:
- Was sind meine Wünsche?
- Wie sieht meine Lebenssituation aus?
- Was will und kann ich dem Hund bieten?
Dafür nehmt euch gerne Zettel und Stift und schreibt mal runter, wie euer Leben aussieht (Arbeit, Freizeit, Hobbies, Familie, Umfeld…) und dann schreibt auf, wie ihr euch euer Leben mit Hund vorstellt. Wollt und könnt ihr ihn zur Arbeit oder zu euren Hobbies mitnehmen, habt ihr und soll euer Hund auch eine bestimmte Aufgabe mit euch erfüllen (Rettung, Therapie, Turniersport, etc.). Wollt ihr einen kleinen oder großen Hund, wollt ihr ihn mit in den Urlaub nehmen, mit zum Pferd, am Wochenende gemeinsam entspannt am See /Eisbach/Isar liegen und danach in den Biergarten, jedes Wochenende 6 Stunden wandern…you name it.
Ihr wisst worauf wir hinaus wollen? Perfekt 😉 Dann geht es zu:
Rasse und Charakter
Vielleicht habt ihr schon eine bestimmte Rasse/Mix im Kopf oder eine grobe Vorstellung.
Es gibt 367 (anerkannte) Rassen und entsprechend die verschiedensten Mixe daraus, die alle ihre bestimmten Eigenschaften haben.
Zum Beispiel der selbstbewusste Dackel, gezüchtet um Dachse aus dem Bau zu treiben, der auch heute gerne mal sagt „Ich komm ja gleich – muß hier nur noch schnell was erledigen.“
Der Retriever, geboren um die geschossene Ente aus dem kalten Wasser zum Jäger zu bringen, der heute statt der Ente gerne sein Spielzeug durch die Gegend trägt und einer Pfütze nicht abgeneigt ist.
Der Herdenschutzhund, dazu gedacht die Herde vor Raubtieren und Dieben zu schützen, der heute auch gerne sagt „Meine Wohnung, mein Haus, meine Hood, meine Herde“…
Viele Rassebeschreibungen „verstecken“ auch die „negativen“ Eigenschaften und man muss manchmal ganz schön aufpassen die versteckten Hinweise zu finden 🧐
Steht da z.B. „niedrige Reizschwelle“, dann ist das in diesem Fall eine Umschreibung für „fährt schnell aus seiner Haut bei Reizen jeglicher Art, vornehmlich Beweglichem“. Oder „reserviert gegenüber Fremden, zu Familienangehörigen aber treu“, heißt oft „wenn ihr viel Besuch bekommen möchtet und gesellig seid, wird dieser Hund es vermutlich nicht so toll finden und mit Gebell etc. kommentieren, wenn der Nachbar zum Grillen einfach durchs Gartentor kommt“.
Es bedarf heutzutage Erfahrung und Hintergrundwissen, nett formulierte Rassebeschreibungen ins echte Leben zu übertragen, denn die meisten möchten eben die positiven Seiten ihrer Lieblinge hervorheben.
Der individuelle Charakter
… spielt selbstverständlich auch eine große Rolle und den gibt es in jedem Wurf – egal ob Rasse oder Mix.
Da gibt es den eher Schüchternen und den Draufgänger, den Diplomatischen, den Geselligen und viele mehr.
Und natürlich gibt es Herdenschutzhunde, die ihre Rassebeschreibung nicht gelesen haben und jeden Besucher herzlich empfangen oder den Beagle, der seine Nase beherrschen kann und nicht jedem verlockendem Duft folgt.
Jeder Hund und jeder Mensch ist einzigartig.
Dazu kommt…
Geschlecht, Alter und Herkunft
Männlein oder Weiblein, für viele eine Bauchentscheidung.
In der Regel sind Rüden in der Pubertät anstrengender, weil da wird markiert was das Zeug hält, sich im Imponieren geübt und die läufigen Hündinnen hinterlassen einen unwiderstehlichen Duft, die zu temporären Taubheiten führen was Kommandos und Kommunikation betrifft. Die Hündinnen dagegen sind oft grundsätzlich sanfter, sensibler und weniger markierfreudig – dafür sind viele vor/während/nach der Läufigkeit mehr „hormongesteuert“. Von zickig bis scheinträchtig. Und das +/- zwei Mal pro Jahr.
Welche Herausforderungen mir mehr liegen, bedarf Überlegung und Abwägung.
BTW, eine Kastration, egal ob Rüde oder Hündin will wohl überlegt sein – aber dazu ein andermal mehr.
Das Alter
Es gibt verschiedene Phasen im Hundeleben und viele sehr entscheidende davon durchläuft dein Hund schon in den ersten 6 Monaten seines Lebens. D.h., wenn ein Welpe mit 8-12 Wochen bei uns einzieht, obliegt es uns, dem kleinen „Piranha“ mit seinen spitzen Welpenzähnchen die Do´s und Dont ´s des Lebens mitzugeben.
Bekomme ich dagegen meinen Welpen später bzw. als Junghund, muss ich ggf. Versäumtes aufholen und gleichzeitig die Pubertät meistern oder im Erwachsenen-Alter gewisse Dinge aufholen oder mich damit arrangieren.
BTW, den Welpen vor der 8. Woche von seiner Mutter zu trennen ist übrigens gemäß Tierschutzgesetz nicht erlaubt und wenn ich einen Welpen/Junghund aus dem Ausland hole, informiere ich mich bitte über Einfuhrbestimmungen, nötigen Impfungen und ggf. zu (Mittelmeer-) Krankheiten.
Die Herkunft
oft diskutiert – objektiv betrachtet.
Die ersten Lebens-Wochen und Monate prägen unsere Hunde stark – und damit ist es einfach so, dass Klein-Berta, bei einem verantwortungsvollen Züchter aufgewachsen und vernünftig auf das Leben vorbereitet, andere Voraussetzungen mitbringt als Klein-Hubert, der auf der Straße geboren wurde und mit anderen Widrigkeiten die Welt entdeckt hat. Die einzelnen Phasen des Hundelebens aufzuführen, würden an dieser Stelle zu weit führen (demnächst ausführlicher dazu).
Verständlich wird aber auch hier in Kürze, dass die Herkunft einen entscheidenden Anteil am späteren Leben hat.
Fazit
Mit all diesen Variations-Möglichkeiten, gibt es unzählige Möglichkeiten, wie euer gemeinsames Leben als Team verlaufen kann und wird. Die einen betreffen uns, die anderen unseren Hund.
In Summe ist alles möglich und jede individuelle Reise spannend.
Egal welche Konstellation und egal welche Herausforderungen und Abenteuer ihr meistern wollt – wir sind für euch da und begleiten euch auf eurer Reise.
Von Anfang an.